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Tag 13 – Raudsillia (EE) – Tallin (EE) – Riga (LV) – Memel (LT)

Distanz: 751 km

Fahrtzeit: 1300 – 24:00 Uhr

Durchschnittsverbrauch: 6,7 l/100km

 

Wetter: angenehm warm

 

Der Tag nach der Party, mein Geburtstag, begann für mich sehr gut. Frühstuck gab’s nach der warmen Dusche bei unseren Nachbarn. Florian hat die Party nicht so gut überstanden, sodass ich die Zeit bis ca. 13 Uhr totschlagen musste. Wir waren mal wieder eines der letzten Teams auf dem Platz. Dies hieß, dass uns eine lange Fahrt bevorstand und dass keine Zeit für Sightseeing in Tallin oder Riga geben wird.

 

Nach 13 Uhr ging es dann auch für uns endlich los. Unser Plan für den Tag bestand in der Tagesaufgabe (echt cool) sowie den Schlafplatz bei Memel, kurz vor der litauischen – russischen Grenze, zu erreichen.

 

Die erste größere Stadt die wir erreicht haben war Tallin. Mit knapp 430.000 Einwohnern ist Tallin nicht nur die Hauptstadt sondern auch mit großem Abstand die größte Stadt in Estland. Da unsere Zeit etwas knapp war machten wir hier keinen Stopp wie die anderen Teams sondern wir fuhren einfach durch. Ich habe Respekt vor allen die früher alleine mit Karte gefahren sind. Ich fand es echt anstrengend autozufahren und gleichzeitig auch noch Karte lesen zu müssen. Bis dahin hat die Arbeitsteilung eigentlich zuverlässig funktioniert.

45 Kilometer süd – westlich von Tallin erreichten wir nach einigem Suchen die Tagesaufgabe – das Gefängnis Murru. Mitten in der kleinen Stadt Rummu bauten die Sowjets in den 40iger Jahren ein berüchtigtes Gefängnis. Unter schier unmenschlichen Bedingungen mussten die Gefangenen bis zur Unabhängigkeit Estlands 1991 im eigenen Kalksteinbergwerk schuften. Nach der Unabhängigkeit schlossen die Esten das Gefängnis und der Steinbruch füllte sich mit Wasser. Mittlerweile sind weite Teile der Gebäude sowie unzählige Maschinen unter Wasser. Die Aufgabe verlangte von uns im See zu baden. Gesagt, getan. Anschließend ging es direkt weiter Richtung Riga.

Nach weiteren Stunden Autofahrt durch unzählige kleine Dörfer erreichten wir Riga. Hier nahmen wir uns eine Stunde mehr Zeit und fuhren direkt durch das Stadtzentrum. Aus dem Auto sieht die Hauptstadt von Lettland gut aus. Ein längerer Besuch lohnt sich bestimmt.

 

Auf dem Weg nach Memel (Litauen) nahmen wir noch die Tagesaufgabe vom nächsten Tag mit. Nördlich von Šiauliai befindet sich der Berg der Kreuze, ein katholisch und touristisch geprägter Wallfahrtsort. Abertausende Kreuze zieren diesen Berg. Aus aller Welt kommen Pilger um ihr Kreuz am Berg abzustellen. Spätestens seit Papst Johannes Paul II 1991 den Berg der Kreuze besuchte, gilt dieser für Katholiken in aller Welt als heiliger Ort. Eigentlich hab ich mit diesem religionszeug so absolut Garnichts am Hut, der Ort war trotzdem beeindruckend. Wir bastelten unser Kreuz und zogen weiter Richtung Memel.

 

Gegen kurz nach Mitternacht erreichten wir endlich Memel. Wir suchten uns einen Platz zum Schlafen. Bei Nacht sah dieser sehr gut. Leider übersahen wir den großen Waldweg auf der anderen Seite, der bereits morgens von vielen Leuten benutzt wurde. Niemand störte sich an uns, wodurch wir trotzdem eine entspannte Nacht hatten.

 

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