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Tag 4 - Abzweigung Nesan – Mosjøen – Fauske – Bodø - Mørkveden

 

Distanz: 487 km + 3,5 h Fähre

 

Fahrtzeit: 9 – 22:30 Uhr

 

Durchschnittsverbrauch: 7,8 l/100km

 

 

 

Wetter: Starker Regen, gefolgt von Sonne gefolgt von Regen (wie gestern eben auch, nur etwas kälter …)

 

 

 

Die letzte Nacht war wieder sehr durchwachsen. Bis jetzt hatten wir noch keine Nacht ohne Regen. Ich denke dies wird sich in den nächsten Tagen auch nicht ändern. Das nasse Zelt schnell zusammengepackt, allen Mut zusammen genommen, nackig gemacht und ab zum duschen. Als Duschmöglichkeit haben wir uns heute einen kleinen, schnell fließenden Bach ausgesucht. Wie nicht anders zu erwarten war, betrug die Wassertemperatur gefühlte -273,2°C (ja, in Norwegen sind minus Kevin möglich). Durchgefroren aber wieder sauber ging‘s direkt ins Auto und wie gewohnt weiter Richtung Norden.

 

 

 

Als Ziel haben wir uns heute die Lofoten vorgenommen. Da wir leider keinen Surström gefunden haben, verzichteten wir an diesem Tag auf die Tagesaufgabe. Florian war ganz froh darüber, da er ja die ganze Zeit im Auto schlafen muss. In den ersten drei Tagen haben wir bereits zwei Speicherkarten kaputt gemacht. Bei einer wissen wir, dass diese wohl davor schon ein Problem hatte, bei der zweiten sind wir uns nicht sicher, ob die Actioncam diese zerstört hat. Die halbe Fahrt versuchten wir die Karten zu retten, leider hat kein Tipp aus dem Internet funktioniert.Das nächste Mal werden wir die Elektronik vor der Fahrt genauer überprüfen.

 

 

 

Die Straßen in Norwegen sind auf diesem Stück leider deutlich schlechter als in Schweden. Es gibt sehr viele Baustellen mit Schlaglöchern so groß wie Kadettleff. Manchmal fragten wir uns, ob wir in Russland oder Norwegen sind. Ein weiteres Hindernis für Kadettleff waren die vielen Anstiege. Norwegen hat deutlich mehr Berge als angenommen. Je weiter wir aber Richtung Norden kamen, desto weniger Verkehr gab es und desto besser wurden die Straßen. Auffällig ist, dass fast jedes zweite Auto Zusatzscheinwerfer hat. Seit Schweden ist die Zahl der Autos mit diesen Scheinwerfern stetig gestiegen. In den langen skandinavischen Wintern kann man jedes zusätzliche Licht bestimmt gut gebrauchen.

 

 

 

Nach einigen Stunden haben wir den Polarkreis (66‘ 33´N) erreicht. Mit rund 2102 km² befindet sich hier Norwegens größter Nationalpark. Wie es sich für den Polarkreis auch nicht anders gehört, haben wir hier natürlich auch Schnee gefunden. Florian fühlte sich in Flipflops, T-Shirt und kurzer Hose sehr wohl. Nach einer ausgiebigen Pause ging es dann weiter auf der verlassen Straße Richtung Bodø. Zum Mittag gab es noch Chilli con Carn verfeinert mit Speck. Ein kulinarischer Gaumenschmaus.

 

 

Da wir gut im Zeitplan lagen, konnten wir uns Hoffnungen machen, die Fähre um 18:45 Uhr zu erreichen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns noch schnell Grillfleisch für das Abendessen besorgt (800g inkl. Knochen für 8€) sowie eine neue Speicherkarte für die Kamera. Die Actioncam werden wir nicht mehr nutzen. Schade, die Time-Laps-Aufnahmen sehen echt gut aus. In Bodø am Fähranleger angekommen machte sich schnell Ernüchterung breit. Natürlich haben wir aus dem Fehler vom ersten Tag nichts gelernt und sind wieder auf gut Glück zur Fähre gefahren. Gefühlte hatten alle anderen BSC‘ler die selbe Idee. Wir standen in der vierten Reihe. Unsere Chancen war so schlecht, dass uns die Damen von der Fähre nicht mal Tickets verkaufen wollten. Zum Glück waren ja viele andere Teams da und wir hatten trotzdem unseren Spaß.

 

 

 

 

Nach einer Stunde Party am Hafen ging das Beladen der Fähre los. Reihe 1, Reihe 2 und schließlich nach und nach sogar Reihe 3 wurden abgefertigt. Mit jedem Auto stieg unsere Hoffnung. Als endlich unsere Reihe dran war, sah die Fähre schon ziemlich voll aus und es waren immer noch 3 Autos und zwei Wohnmobile vor uns. Dank unserem Wikingerritual am ersten Tag hatten wir aber so viel Glück, dass wir es tatsächlich geschafft haben. Die drei BSC‘ler hinter uns kamen sogar auch noch mit. War also richtig knapp. Für 100€ hatten wir jetzt 3,5 Stunden Überfahrt vor uns.

 

 

 

Gegen 22 Uhr erreichten wir endlich die Lofoten. Auf diesen dicht besiedelten Inseln musste nur noch ein Schlafplatz gefunden werden. Wir sahen leider überall nur Campen verboten Schilder. Nach ca. einer halben Stunden und dank unserer Adleraugen haben wir einen sehr tollen Platz gefunden. Nun musste nur noch Zelt und Auto aufgebaut, unser Plätzchen gegen den Wind geschützt und der Grill angeworfen werden. Wie ihr auf den Bildern sicherlich gut erkennen könnte, ist es hier um 1 Uhr Nachts schon ziemlich dunkel ...

 

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